Erkrankungen der Hornhaut
Beispielhaft aufgeführt werden im Folgenden der Keratokonus und Hornhautgeschwüre. Es gibt zahlreiche weitere Erkrankungen der Hornhaut, die hier im Einzelnen nicht alle aufgeführt werden können.
Keratokonus (kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut)
Beim Keratokonus handelt es sich um eine fortschreitende Ausdünnung und Verformung der Hornhaut des Auges. Diese Erkrankung tritt immer beidseits auf, kann aber an einem Auge schwächer ausgeprägt sein. Die Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt, man vermutet, dass es zu einem Abbau der Kollagenfasern durch Enzyme kommt und dadurch die regelmäßige Anordnung der Fasern gestört wird.
Zu den Symptomen zählen eine zunehmende Verschlechterung der Sehstärke, die eine häufige Anpassung der benötigten Brillenkorrektur erforderlich macht, da sich durch die zunehmende Verformung der Hornhaut deren Brechkraft stetig verändert. Es treten auch Phänomene wie Doppeltsehen, Verzerrungen, zusätzliche Schatten an Buchstaben, Blend- und Lichtempfindlichkeit oder das Sehen von Schlieren oder Strahlen, die von Lichtquellen auszugehen scheinen, auf.
In den frühen Stadien der Erkrankung kann die Brechkraftveränderung noch mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden, später kann die zunehmende irreguläre Hornhautverkrümmung nur noch mit harten Kontaktlinsen zufriedenstellend korrigiert werden. Eine weitere Behandlungsoption ist die sogenannte Hornhautquervernetzung. Bei dieser Behandlung wird die Hornhautfestigkeit durch ein spezielles Verfahren unter Einsatz von Vitamin B2 und UVA-Licht erhöht. Dadurch kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und teils auch aufgehalten werden.
Bei weiter fortgeschrittenem Keratokonus bleibt nur noch die Option die defekte Hornhaut gegen ein Transplantat auszutauschen.
Hornhautgeschwür (Hornhautulkus)
Ein Hornhautgeschwür ist ein Defekt des Hornhautepithels (= oberflächliche Zellschicht der Hornhaut) mit zugrunde liegender Entzündung ausgelöst durch das Eindringen von Bakterien, Pilzen oder Viren.
Zu den Symptomen zählen eine zunehmende Rötung, Fremdkörpergefühl, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Tränenträufeln. Je nach Lage und Stadium des Geschwürs kann auch das Sehvermögen beeinträchtigt sein.
Ursächlich für Hornhautgeschwüre sind oberflächliche Verletzungen der Hornhaut (diese können auch sehr klein sein) durch die die oben genannten Erreger in das Hornhautgewebe eindringen. Insgesamt sind die Ursachen für Hornhautgeschwüre sehr vielfältig. Häufig entstehen Sie im Zusammenhang mit dem Tragen von Kontaktlinsen, wenn die Tragezeiten überschritten werden oder die Reinigung der Kontaktlinsen unsachgemäß erfolgt. Weiterhin können Sie infolge traumatischer Verletzungen der Hornhaut (z.B. durch einen Ast o.ä.) auftreten. Auch andere Erkrankungen des Auges, beispielsweise andere Hornhauterkrankungen oder Erkrankungen der Lider können die Entstehung von Hornhautgeschwüren begünstigen.
Abhängig von der Art des Keimes, der das Geschwür verursacht, kann sich der Zustand sehr schnell verschlechtern, auch innerhalb weniger Stunden, im Extremfall kann das betroffene Auge erblinden. Wird das Fortschreiten durch entsprechende Therapie gestoppt, so heilt die Hornhaut unter Ausbildung einer Narbe ab. Je nach Größe und Lage der Narbe kann das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigt sein.
Besteht der Verdacht auf ein Hornhautgeschwür, werden neben der ophthalmologischen Grunduntersuchung des Auges ein oder mehrere Abstriche der Horn- und/oder Bindehaut mikrobiologisch untersucht, um die ursächlichen Keime nachzuweisen. Die Therapie eines Hornhautgeschwürs erfolgt in erster Linie mit antibiotischen Augentropfen. Bis das Ergebnis der Abstriche vorliegt werden Breitspektrumantibiotika eingesetzt, sobald die Erreger bekannt sind, wird auf spezifisch wirksame Antibiotika umgestellt. Bei schweren Verläufen können auch operative Eingriffe notwendig werden.